Australien plant Gesichtsscans in Spielbanken
Überall auf der Welt wird mehr oder weniger akribisch versucht, das Glücksspiel zu regulieren. Einen zentralen Punkt stellt dabei die Überprüfung des Alters dar. Auch der Selbstausschluss bei Spielsuchtgefährdung ist immer wieder ein Thema, mit dem sich landbasierte Spielbanken wie auch Online-Plattformen befassen.
Australien denkt nun über einen neuen Weg nach: Im online casino soll ein Face-Check durchgeführt werden, bevor sich Nutzer auf einer Seite anmelden.
Schutz von Minderjährigen
Glücksspiel ist erst ab der Volljährigkeit erlaubt. Besonders online scheint es aber einfach, diese Regel zu umgehen. Gesichtskontrollen sollen in Australien deshalb nun auch online zum Einsatz kommen. Die Software soll dann die Gesichter erkennen und entscheiden, ob es sich um minderjährige Spieler handelt. Auch Ausweise und Führerscheine sind hier wichtig, um die Identität überprüfen zu können.
Die Behörden planen zudem, diese Software nicht nur für Online Spielbanken einzusetzen. Auch andere Webseiten sollten Minderjährigen auf diese Weise verwehrt bleiben. Seiten mit pornographischen Inhalten etwa fallen genau unter diesen gewünschten Jugendschutz, der ähnlich wie bei Online Spielbanken nur schwer zu gewährleisten ist. Noch immer ist es denkbar einfach, Altersüberprüfungen zu umgehen. Manchmal genügt einzig ein Klick per Maus, der bestätigt, dass man über 18 Jahre alt ist.
Bessere Kontrolle bei Spielsuchtgefahr
Nicht nur Minderjährige sollen vor dem Glücksspiel bewahrt werden, auch Spielsüchtigen soll die Software zugutekommen: Wer sich etwa hat sperren lassen, dessen Gesicht soll gespeichert werden. Versucht man sich dann erneut einzuloggen oder zu registrieren, verwehrt die Software den Zugriff auf das Online-Glücksspielportal.
Auch dieser Punkt ist zu begrüßen, denn hier wäre eine casinoübergreifende Software denkbar. So wäre es deutlich schwerer, sich in einem neuen Online Casino anzumelden, nachdem man sich bereits bei einem anderen hat sperren lassen.
Ist der Datenschutz gewährleistet?
Obwohl die Idee auf den ersten Blick nach einer guten Sache klingt, fragen sich Kritiker zurecht: Wie steht es um den Datenschutz? Kommt eine fremde Software zum Einsatz, so erhalten fremde Unternehmen sensible Spielerdaten. Zurecht wird hier angemerkt, dass das System noch nicht ausgeklügelt genug ist.
Mit einer derartigen Software wird die Überwachung der Spieler auf ein ganz neues Level gehoben, was sich wiederum auf die gesamte australische Bevölkerung bezieht.
Alles in allem scheint Australien hier zunächst also eine gute Richtung einzuschlagen. Besonders online ist es wichtig, den einfachen Zugang zum Glücksspiel zu regulieren. Gesichtskontrollen und Identitätsnachweise erscheinen entsprechend sinnvoll, doch auch das Thema Datenschutz ist nicht von der Hand zu weisen.
Letztlich bleibt auf ein ausgereiftes System zu hoffen, das sensible Daten vertraulich behandelt und lediglich die Informationen speichert, die für den Spielerschutz notwendig sind.